Förderung in der Schule erstreckt sich über eine breite Palette von Themen, die das Wohl und die Entwicklung jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin im Blick haben.

Wir Förderkoordinatoren sind Ihr* e Ansprechpartner* in für sämtliche Belange rund um die sonderpädagogische Förderung.

Hierzu gehören nicht nur die individuelle Unterstützung und Anpassung des Lehrplans, sondern auch die Koordination von Schulbegleitung, dem Fahrdienst sowie therapeutischen Maßnahmen. Unser Ziel ist es, allen Schüler* innen die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche schulische Entwicklung zu bieten.

Einfühlsam und fachkundig begleiten wir nicht nur die schulische, sondern auch die persönliche Reise jedes Schülers und jeder Schülerin. Von der Diagnostik bis hin zur Implementierung von spezifischen Fördermaßnahmen stehen wir im Dienste einer ganzheitlichen Entwicklung. Durch unsere umfassende Expertise möchten wir sicherstellen, dass alle Schüler* innen die individuelle Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen den Schüler* innen, ihren Eltern, den Lehrkräften und den externen Dienstleistern. Unser Engagement gilt nicht nur dem Lösen konkreter Anliegen, sondern auch dem Schaffen eines unterstützenden Netzwerks, in dem sich alle Schüler* innen wertgeschätzt und optimal gefördert fühlen können.

Ankerzeit

Die Ankerzeit ist ein Unterrichtsblock (90 Minuten) in der Woche bei ein* er Tutor* in. Die Ankerzeit haben alle Schüler* innen von Jahrgang 5 bis 10. In der Ankerzeit arbeiten die Schüler* innen in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch. Sie können sich selbst aussuchen, welches Fach für sie gerade besonders wichtig ist (die Lehrkräfte beraten sie dabei).

In der Ankerzeit geht es darum, an den Grundlagen, dem individuellen Interesse oder den eigenen Schwierigkeiten in dem Fach zu arbeiten. Zum Beispiel könnte ein Kind hier in Mathe das kleine Einmaleins üben oder in Deutsch das Schreiben von erklärenden Texten. Das sind oft Themen, die im aktuellen Jahrgang nicht mehr (oder noch nicht) vorgesehen sind.

So kann jede* r Schüler* in, mit der Beratung durch Lehrer* innen, eine eigene Herausforderung finden, die machbar sein soll, aber auch stolz macht, wenn man sie bewältigt hat. Die Kinder sollen hier in den Hauptfächern, unabhängig vom aktuellen Lehrplanthema, immer wieder kleine Lernerfolge feiern können, damit das Lernen im Fachunterricht besser klappt und langfristig (noch) mehr Spaß macht!

Inklusion

„Alle Kinder sind bei uns willkommen“, heißt es in unserem Leitbild.

Wir sind eine inklusive Schule und dadurch ein Lernort des Miteinanders für alle Schüler* innen. Heterogenität und Vielfalt sind an unserer Schule selbstverständlich und fordern uns alle gleichzeitig täglich heraus.

Die Stadtteilschule Bergedorf zählt zu den Hamburger Schwerpunktschulen für Schüler* innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf. In jeder Klasse lernen Kinder mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten zusammen.

In unserer Arbeit orientieren wir uns an den Stärken der Schüler* innen und wir fördern ihre Eigenständigkeit, indem wir eine angstfreie Lernatmosphäre schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen die Schüler* innen persönliche Beziehungen zu den Pädagog* innen und eine lernförderliche Atmosphäre, in der sie sich wohl fühlen. 

Schule ist kein reiner Lernort, sondern vielmehr ein Ort des sozialen Miteinanders, des Austausches und des Erlebens von Situationen, die jeden einzelnen stärken und das Gefühl vermitteln sollen, ein Teil der Schulgemeinschaft zu sein.

Das Ziel unserer täglichen Arbeit ist es, dass Schüler* innen sich in ihrer Persönlichkeit wertgeschätzt und angenommen fühlen, so wie sie sind. Wir möchten sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit angemessen unterstützten und ihnen Werte wie Toleranz, friedliches Mit – oder Nebeneinander, Respekt und aktiv sein in einer Gemeinschaft vermitteln. Dafür geben wir ihnen Räume in unserem Schulleben, die diese Entwicklung ermöglicht (z.B. die SchulzeitungPrefectsStreitschlichter, e-Waldlounge, Sportturniere).

iTLG

Seit Februar 2014 ist an der Stadtteilschule Bergedorf eine sogenannte integrierte temporäre Lerngruppe (iTLG) installiert, welche somit eine der ersten in Hamburg überhaupt war. Die iTLG wird durch eine Rahmenvereinbarung der BASFI und BSB zur regionalen Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule hinsichtlich der Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit besonders herausforderndem Verhalten ermöglicht und fußt auf Ulrike Beckers (2015) Projekt „Übergang“.

Um dies zu ermöglichen, arbeitet ein multiprofessionelles und multi-institutionelles Team aus Schule, Jugendhilfe, ASD und ReBBZ, einschließlich enger Kooperation mit dem Elternhaus, zusammen. Die iTLG umfasst bis zu 6 Plätze (4 in der Gruppe plus 2 in der Nachsorge) und findet an 4 Tagen in der Woche für jeweils einen 90-minütigen Unterrichtsblock statt. Ziel ist es, u.a. Lernkompetenzen zu erwerben, soziale Kompetenzen zu erweitern, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit zu stärken, um letztlich eine nachhaltige schulische Perspektive zu ermöglichen.

Schulbegleitung

Für Schüler* innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf kann eine Schulbegleitung beantragt werden. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Beantragt und bewilligt wird die Schulbegleitung über das ReBBZ (Regionales Bildungs – und Beratungszentrum) oder die Schulbehörde. Der Antrag wird immer über die Schule gestellt.

Menschen, die an unserer Schule als Schulbegleiter* innen arbeiten, können sogenannte „qualifizierte Schulbegleiter* innen“ sein und auch junge Menschen, die ihr freiwilliges soziales Jahr machen.

Die Anzahl der Bewerber* innen ist zurzeit niedriger als der Bedarf an Schulbegleitung. Deshalb, wenn Sie Menschen kennen, die Interesse haben als Schulbegleitung zu arbeiten, wenden Sie sich auch hier gerne an unser Förderkoordinatoren Team.

Therapie

Für Schüler* innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung und der körperlich-motorischen Entwicklung bieten wir Physio- und Ergotherapie innerhalb des Schulgebäudes und während der Schulzeit an. Für die Therapie ist kein Rezept eines Arztes notwendig.

Björn Schmidtke
Physiotherapeut

Mein Name ist Björn Schmidtke, 52 Jahre alt und seit 2006 Physiotherapeut. Ich habe in verschiedenen Einrichtungen meine Erfahrungen gesammelt und dabei eine Weiterqualifizierung zur Bobaththerapie (Behandlung von neurologischen Erkrankungen) abgeschlossen. Seit März 2023 bin ich bei der Schulbehörde Hamburg angestellt und werde an den Schulen des Bezirkes Bergedorf als Physiotherapeut für Kinder und Jugendliche mit Therapiebedarf im Zuge der Inklusion eingesetzt.

Nick Warn
Ergotherapeut

Mein Name ist Nick Warn, 27 Jahre alt und seit 2023 Ergotherapeut. Ich habe vielseitige Erfahrungen an Hamburger Schulen und in Rehaeinrichtungen sammeln können.

Im Mai 2023 habe ich angefangen an der Schule Weidemoor zu arbeiten und versorge nunmehr mit dem TherapeutInnen-Team die Schulen des Bezirkes Bergedorf ergotherapeutisch.

Sonderpädagogik

Wir sind ein Team von zurzeit elf Sonderpädagog* innen.

In den Klassenstufen 5-10 arbeiten in jeder Klasse multiprofessionelle Teams, bestehend aus Tutor* innen, Fachlehrer*innen sowie Sonder- und Sozialpädagog* innen. Dabei sind alle Pädagog* innen für alle Schüler* innen verantwortlich und die verschiedenen Berufsgruppen übernehmen ihre unterschiedlichen Aufgaben im Team.

In der Regel arbeiten zwei Sonderpädagog* innen in einem Jahrgang. Somit ist jeder Sonderpädagoge für mehrere Klassen eines Jahrgangs zuständig. Nur in Ausnahmen arbeiten wir in unterschiedlichen Jahrgängen.

Unsere sonderpädagogische Förderung findet meistens in unseren Klassen und im gemeinsamen Unterricht satt. Gemeinsam mit den Tutor* innen oder Fachlehrer* innen sind wir im Unterricht. Wir sorgen gemeinsam dafür, dass die Schüler* innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf an den Themen und Inhalten der Klasse mitarbeiten können und in diesem Rahmen Förderung bekommen. Dabei gehen wir von der Lernausgangslage der Schüler* innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus und passen Aufgabe, Anforderung und Bewertung individuell an.

Der schülerzentrierte Unterricht, das Lernen in fächerübergreifenden Projekten und die Differenzierung ermöglichen den Schüler* innen ein Arbeiten und Lernen im eigenen Rhythmus und Tempo.

Spezielle Übungsaufgaben werden von allen Schüler* innen z.B. in der „Ankerzeit“ bearbeitet.

Förderung in Kleingruppen oder Einzelförderung findet satt, wenn wir die Notwendigkeit dieser Förderung sehen. So zum Beispiel, wenn ein Kind noch nicht lesen kann, ist es sinnvoll einige Lernschritte und Übungen mit einem speziellen Lehrgang in Einzelförderung zu machen. Stets haben wir dabei im Blick, dass die Förderung und das Lernen überwiegend gemeinsam sattfindet.

Darüber hinaus findet Förderung auch in vielen anderen Bereichen des Schullebens statt: zum Beispiel beim gemeinsamen Mittagessen im Schulrestaurant, in der Schulbibliothek, durch verschiedene Möglichkeiten der Pausengestaltung oder durch die Mitarbeit im Schulzoo.

Mathe sicher können

Das Förderkonzept Mathe sicher können wird seit 2021 an der Stadtteilschule Bergedorf umgesetzt. Am 17.06.2024 ist die Stadtteilschule Bergedorf für ihr herausragendes Engagement im Bereich der Förderung mathematischer Verstehensgrundlagen als Mathe sicher können Schule zertifiziert und ausgezeichnet worden.

Mathe sicher können ist ein Förderkonzept, bei dem die Förderung leistungsschwächerer Schüler* innen im Fach Mathematik im Fokus steht. Anhand forschungsbasierter und praxiserprobter Materialien sollen mathematische Basiskompetenzen gesichert und gefördert werden.

Die Inhalte der Förderung umfassen u.a. die Themen Natürliche Zahlen sowie Brüche, Prozente und Dezimalzahlen.

Verstehensorientierte und handlungsorientierte Impulse und Aufgabenstellungen aus dem Projekt Mathe sicher können bilden die Grundlage der Förderung. Zudem tragen geeignete Anschauungsmaterialien (wie z.B. Dienes-Materialien) zum Verständnisaufbau bei.

Die Materialien aus dem Projekt Mathe sicher können sind kommunikationsfördernd und eignen sich somit in besonderem Maße, um die Kompetenzen der Schüler* innen im (fach-)sprachlichen Bereich zu fördern. Darüber hinaus setzen sich die Schüler* innen immer wieder mit typischen Fehlvorstellungen auseinander.

In Jahrgang 5 werden ausgehend von gezielter Leistungsdiagnostik mit Hilfe von Standortbestimmungen die Schüler* innen ausgewählt, bei denen die Grundvorstellungen zum Zahlverständnis noch nicht ausreichend ausgebildet sind.

Nach Auswertung der Standortbestimmungen werden in Jahrgang 5 Fördergruppen gebildet, die sich aus sechs bis acht Schüler* innen zusammensetzen.

Die Förderung in den Jahrgängen 5 und 6 findet additiv zum regulären Mathematikunterricht statt.

Zusätzlich findet die Förderung in den Jahrgängen 5 und 6 inklusiv im regulären Fachunterricht statt, in dem die didaktischen Prinzipien von Mathe sicher können auch in die Lernpläne im Fach Mathematik eingearbeitet werden.

Ab Jahrgang 7 findet die Förderung inklusiv im regulären Fachunterricht statt.

Ansprechpartnerin ist Vera Hauptmann