14.04.2025
September 2014 bis März 2025
Wer hätte das gedacht?
Was als besonderes Experiment im damaligen Jahrgang 7 begann, hat sich im Laufe der Jahre für die freiwillig Teilnehmenden zu einem Ort für spannende Projekte, einmaliger Erlebnisse, weitreichender Erfahrungen, erfolgreicher Wettbewerbe und diverser außerschulischer Begegnungen entwickelt. Die Initiative für die Gründung der Geschichtswerkstatt ging von der Körber- Stiftung aus, die Stadtteilschulen ermutigen wollte, sich mit Unterstützung von Lehramtsstudierenden am Geschichtswettbewerb 14/15 zu beteiligen. Bis heute haben insgesamt 22 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 6 bis 13 der GSB teilgenommen, einige waren 6 Jahre dabei, andere nur sehr kurz.
Im Mittelpunkt der selbst gewählten historischen Themen stehen Ereignisse aus dem familiären Zusammenhang oder dem lokalen Umfeld. Spannend waren die Themen, für die Zeitzeugen interviewt und „Tatorte“ besucht werden konnten. Die Teilnehmenden haben außerdem im Hamburger Staatsarchiv in Dokumenten geforscht, sie haben in Büchern nachgelesen, im Internet nach Hinweisen gesucht und sehr viele Dokumente von Privatleuten studiert. So konnte die GSB viermal am Geschichtswettbewerb teilnehmen, und dreimal einen Landessieg erreichen. Darüber hinaus wurde die Gruppe 2019 mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet. Zwei ehemalige Teilnehmerinnen studieren inzwischen Geschichte.
Unsere bisherigen Wettbewerbsbeiträge
Flüchtlinge in Bergedorf seit 1945 → Integration von gehändigten Kindern - die Einrichtung von Integrationsklassen in Bergedorf.
Von Gott und der Welt verlassen → Wie Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Bergedorf behandelt wurden
Revolution oder Reform? → Die Geschichte der Gesamtschulgründungen in HH und speziell in Bergedorf
Mit dem Plumpsklo das Klima retten? → Die Geschichte der Öko-Siedlung in Neuallermöhe
Atomkraft grenzenlos? → Die Geschichte des Kernkraftwerks Krümmel in Geesthacht
Unsere Interview/Gesprächspartnerpartner waren: Eltern, Großeltern, Lehrer, Schulsekretärinnen, ehemalige Schulsenatoren, Politiker, Polizisten, Demonstranten, Hausbauer, Mitbürger, Nachkommen von Opfern bzw Beteiligten.
Unsere Begegnungsstätten waren: Gedenkstätte KZ- Neuengamme, Gedenkstätte Stadthausbrücken, Gedenkstätte Sandbostel, Sowjetischer Ehrenhain auf dem Bergedorfer Friedhof, Mahnmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof, neues Denkmal am Schleusengraben, Geschichtskontor, Führung durch das Polizeimuseum, Führung durch das Kernkraftwerk Krümmel und 2018 eine Studienfahrt nach St. Petersburg.
Die Auszeichnungen im Rahmen des Geschichtswettbewerbs fanden sowohl im Körber-Haus statt als auch im historischen Rathaussaal. Die Körber-Stiftung ermöglicht den teilnehmenden Schüler* innen des Geschichtswettbewerbs spannende Seminare mit Jugendlichen aus ganz Deutschland.
Die Kooperation mit dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ hat uns interessante Begegnungen mit internationalen Zeitzeugen ermöglicht und die Organisation unserer St. Petersburg-Reise übernommen.
Die Geschichtswerkstatt hat vielfältige Möglichkeiten geboten, um mit interessanten Menschen in Kontakt zu kommen, über den eigenen Tellerrand zu schauen, das eigene Wissen zu erweitern, um die Welt ein bisschen besser zu verstehen.
Es scheint nun aber so, als würde mit dem Abitur von Lucie und Patrick in der GSB-Geschichtswerkstatt das Licht für immer ausgehen.
Ach, wäre das schade! Wo es doch so viele Fragen an das Jetzt und das Gestern und das Morgen gibt.
Wer Lust hat, das Licht wieder anzuknipsen, der sollte sich Mut fassen und Kontakt mit Frau Schmidt aufnehmen!
Wir trauern um die Redaktionsmitglieder, die uns für immer verlassen haben.
Unsere Ziele sind relativ schnell formuliert. Wir wollen einen Beitrag zu lebendiger Erinnerungskultur leisten, indem wir individuelle Geschichten und Erfahrungen einer breiten Masse zugänglich machen. Ebenso fördern wir mit unserem Projekt auf unterschiedlichen Ebenen den Austausch zwischen verschiedenen Generationen, die viel voneinander lernen können