Allgemeines aus meinem Leben, Abstammung und Elternhaus
Meine Wiege stand in dem Herzen von Deutschland, in dem schönen Thüringerland. Geboren bin ich am 8. Januar 1881 in dem Bauerndorf Orlishausen, zu dem damaligen Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gehörig, hart an der Grenze der Provinz Sachsen, zwischen den preußischen Städten Sömmerda und Kölleda gelegen. Meine Eltern waren bescheidene, rechtschaffene, fleißige, vorwärtsstrebende Leute. Der Vater war Zimmermann und arbeitete meist selbständig im Dorf oder der näheren Umgebung. Schon in meiner Jugend wandte er sich dem Brunnenbaugewerbe zu und fertigte Holzpumpen an, die, da es damals in den Dörfern keine Wasserleitung gab, zur Hausversorgung unentbehrlich waren. Er bezog Kiefernstämme aus dem Thüringerwald, die er mit eigens von ihm entworfenen Bohrgeräten auf große Längen durchbohrte. Als Spezialist wurde er bis in sein hohes Alter in seinem Beruf geachtet und war weit in der Umgegend des Dorfes ein gesuchter Pumpenmacher. Auch Erdbohrungen führte er bis zu kleineren…
… Im Herbst (1906) kam ich nach Sande bei Bergedorf (jetzt Lohbrügge), wo bereits 2 Kollegen beschäftigt waren, und baute mit am neuen Wasserwerk. Die Brunnenleitungen zum Maschinenhaus, sowie die direkt nach dem Ort führende Leitung durch das Gehölz wurden von mir verlegt. Einige Straßen im Ort wurden ebenfalls von mir mit den Hauptrohren versehen. Hier lernte ich auch Saugsand kennen und die Schwierigkeit, darin zu arbeiten. Weiter legte ich die Hauptleitung auf dem Bergedorfer Eisenwerk. Hier hatte ich ein nicht angenehmes Vorkommnis. Als die Leitung fertig verlegt und auf Druck gesetzt wurde, war eine kleinere Undichtigkeit vorhanden, aber wo konnte die sein in der
… cirka 800 m langen, in der Erde liegenden Leitung? Ich wusste, dass alle Verbindungen, die von mir gemacht waren, unbedingt dicht waren. Vom Büro, welches durch den Sohn des Chefs besetzt war, wurde ich gedrängt, dass die Arbeit von dem Betriebsingenieur abgenommen würde, damit die Firma Geld ausbezahlt bekam. Was blieb übrig; mit Wissen meiner Firma musste ich schwindeln. Der Betriebsingenieur Burmester hatte es aber wohl beobachtet, dass ich nur einen Hydranten anstatt die ganze Leitung unter Druck gesetzt hatte, und entlarvte mich und ließ mich verachtend stehen. Nur nach langem Zureden habe ich das Fabrikgrundstück am nächsten Tage wieder betreten, habe die Leitung in drei Teile geschnitten und getrennt geprüft. ES stellte sich heraus, dass ein Kollege von mir einige Rohrleitungen vor mir verlegt hatte, die durch Erschütterungen und wohl auch schlechte Arbeit undicht waren. Nachdem der Schaden behoben war, war die Leitung nach 2 Tagen abnahmefertig und wurde auch, ohne dass sich der Betriebsingenieur überzeugte, abgenommen …
Mit jemandem darüber reden, was man wirklich dachte, war nicht möglich, denn man wusste nicht, wem man vertrauen konnte. Grundsätzlich gab es kaum eine Möglichkeit zu reden, denn alle sagten “Der Feind hört mit”. Dieser Satz hing auf Plakaten bedruckt überall in unserer Stadt.
Damals war es üblich, den Beruf an den Nagel zu hängen, wenn Kinder kamen. Dann war man Hausfrau und Mutter. Die berühmten drei K-s: Küche, Kinder, Kirche. Es war ein Mangel, wenn man Kinder hatte und arbeiten musste. Dann hieß es, der Mann verdient wohl nicht so gut.
Draußen war es laut, man konnte sein eigenes Wort kaum noch verstehen, Ich traute mich nicht einmal, den Kopf nach oben zu nehmen. Ich kauerte mich weiter in die Ecke. Rauch kam durch die Luke in den Raum. Dreck flog draußen durch die Luft. Ich zitterte.
Wir trauern um die Redaktionsmitglieder, die uns für immer verlassen haben.
Unsere Ziele sind relativ schnell formuliert. Wir wollen einen Beitrag zu lebendiger Erinnerungskultur leisten, indem wir individuelle Geschichten und Erfahrungen einer breiten Masse zugänglich machen. Ebenso fördern wir mit unserem Projekt auf unterschiedlichen Ebenen den Austausch zwischen verschiedenen Generationen, die viel voneinander lernen können