Stadtteilschule Bergedorf

Ich war ja da

07.11.2022

Wie aktuell sind die Themen Ausgrenzung, Diskriminierung und Alltagsgewalt? Das sind die Themen, die Jugendliche in ihrem Alltag beschäftigen und zum Nachdenken anregen. Doch wie engagieren sich Jugendliche und Erwachsene auf diesem Gebiet?

Am 07.11.22 wurde im Zeighaus der Stadtteilschule Bergedorf das Theaterstück „Ich war ja da“ gezeigt. In diesem setzen sich Schülerinnen und Schüler mit den Geschehnissen im  Kinderkrankenhaus Rothenburgsort auseinander.

Die Klasse 11.3 Lauter sein der Stadtteilschule Bergedorf gehört zum Projekt Kollektives Gedächtnis und möchte Geschichte erfahrbar machen.

Wir, die Klasse 11.3 beschäftigen uns seit Anfang des Schuljahres mit den Vorfällen im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort und der Kindermorde/Euthanasiefälle, die in Nazi-Deutschland tragischerweise stattgefunden haben. Zu diesem Thema entwickelten wir gemeinsam mit unserem Profilteam Patricia Reimers / Dirk Schattner und Antje Böker das Theaterstück „Ich war ja da“.

Worum geht es in dem Stück?
Das Theaterstück handelt von Erika Hartmann, die eine Ärztin des Kinderkrankenhauses Rothenburgsort war. Im Laufe des Theaterstückes wird gezeigt, dass Erika Hartmann viele Kinder tötet. Erika Hartmann begeht eine fiktive Zeitreise, in der ihr der Geist des Gutachters vor Augen geführt wird, auch, wie sie selbst ein „nicht lebenswertes Kind gebärt, welches auch getötet wird. Daraufhin fühlt sie sich schuldig und begeht Suizid.

In den letzten Wochen und Monaten schrieben wir in Einzelgruppen viel an Szenen und entwickelten so das Theaterstück. Die Vorbereitung auf die Fertigstellung des Theaterstücks entwickelte sich so, dass wir uns jeden Tag zusammen austauschten und Ergebnisse vor- und zusammenführten.  Ein weiter Baustein war die Szenen zu proben, Texte auswendig zu lernen, Materialien zusammenzufinden, wie zum Beispiel das Portal, welches die Zeitreise spiegelt. Da unser Theaterstück auch Gesang und Tanzchoreografien enthält, zählte auch das Tanzen und Singen zur Vorbereitung. Dabei unterstützen uns Fritzi, unser Vocalcoach und Selvia, unser Hiphopcoach. Außerdem gibt es eine Technik Gruppe, die sich um die Ton- und Lichtqualität kümmerte. Von ihr wurden außerdem Fotos und Videos aufgenommen, die zu einem Film zusammengeschnitten werden.

Unser mit der Aufführung verbundenes Ziel ist es, niemals zu vergessen, was damals passiert ist und darauf aufmerksam zu machen, denn unsere Vergangenheit darf niemals vergessen werden, sie spiegelt unsere Zukunft und derartige Fehler dürfen nicht wiederholt werden.

Unser Theaterstück wurde am 07.11.2022 um 18 Uhr im Zeighaus der Stadtteilschule Bergedorf aufgeführt. An diesem Tag haben wir von morgens an durchgehend geprobt, vorbereitet, gefilmt, bis dann um 14 Uhr unsere erste Aufführung stattfand, die für uns die Generalprobe ersetzte. Das Publikum bestand aus Schüler* innen und Lehrer* innen unserer Schule. Unsere Hauptaufführung fand erst um 18 Uhr statt, bei der Eltern, Familienangehörige, Interessierte und Freunde unser Publikum ausmachten. Vor vollem Saal sollten wir unser Stück präsentieren. Begonnen mit einer Ansage unserer Tutorin Patricia Reimers und unserem Theaterlehrer Dirk Schattner, starteten unsere beiden Aufführungen, die ungefähr 45 Minuten dauerten. Die Beiden gaben mit ihrer Ansage kurze Informationen zu unserem Projekt bekannt und   sprachen Dank aus.

Während des Theaterstücks gab es keine technischen Probleme, wir funktionierten trotz Aufregung gut und hatten keine Problem mit der Technik, Szenenwechsel oder Sonstigem.

Die nächsten Schritte, die nach Aufführung des Stückes noch dazu kommen, sind Videoschneiden, denn wir haben uns dazu entschieden einen Film und einen Trailer zum Stück zu erstellen, außerdem ein Skript zu erstellen, um festzuhalten, was wir eigentlich entwickelt haben und vor allem, warum das Thema so wichtig ist. Durch unser entwickeltes Stück haben wir gut veranschaulichen können, was Euthanasie ist und wie schrecklich dieses Projekt Aktion. T4, welches im Verlauf unserer Geschichte stattfand, wirklich ist.

Wir sind aber noch nicht fertig, wir werden weiter Lauter sein und auf Unrecht in unserer Gesellschaft aufmerksam machen.

Lilian, JG 11