Stadtteilschule Bergedorf

Von einer Erfahrung zur Angst

08.03.2024

Hallo liebe Leser*innen, hier geht es auch einmal um ein ganz neues Thema. Mit diesem Artikel möchte ich euch gerne sagen, was mir und auch euch helfen kann, eine Angst zu behandeln. Außerdem möchte ich euch von einem Vorfall von mir erzählen.

In der 6. Klasse habe ich leider eine Erfahrung auf meinem Schulweg gemacht, wodurch ich eine Angststörung entwickelt habe. Ich hatte an diesem Tag beim Gehen direkt Angst verspürt. Jetzt merke ich, dass mich dies wirklich gerettet hat. Ich bin an diesem Tag morgens ausnahmsweise mit dem Auto zur Schule gefahren. Am Parkplatz, wo meine Mutter mich heraus lies, kam ich an einem Mann vorbei, der die ganze Zeit an einem Ort herumlungerte. Erst bemerkte ich nichts, verspürte dann aber panische Angst in mir. Ich ging schneller und guckte, ob der Mann noch da war. Er war da. Ich fing kurz vor der Schule an zu laufen. Er tat es auch. Zum Glück ist er mir nicht mehr weiter hinterhergelaufen als ich in der Schule war. Erst in meiner Klasse hatte ich dann ein wirkliches Sicherheitsgefühl.

Heute noch, also ein Jahr später, habe ich Angst. Ich hatte wirklich Glück merke ich, wenn ich heute daran denke. Mir hat eine Sache direkt geholfen. Als ich durchs Tor gelaufen bin, sah ich 2 Kinder aus unserer Redaktion. Ich kannte sie da noch nicht gut, aber wusste, dass wenn ich weiterhin verfolgt worden wäre, hätte ich sie rufen können.

Mir gibt es einfach ein gutes Gefühl, wenn ich jemanden sehe, den ich kenne. Mir hat es nach dem Vorfall auch geholfen mit meinen Freunden den Schulweg abzulaufen. Wir laufen schon seit der 5. Klasse zusammen. Wenn ihr auch jemanden kennt oder selbst ein Problem mit so etwas habt, probiert es mit Freunden. Außerdem probiert, darüber zu reden. Das hilft. Ich habe am Anfang nicht darüber geredet und taste mich gerade erst daran. Man merkt aber sofort, dass einem dann zugehört wird. Bitte redet darüber. Ich probiere mich auch meiner Angst zu stellen, indem ich, wenn ich allein fahre, nochmal an der Stelle entlangfahre.

Durch diesen Vorfall habe ich mich eine Zeit lang nicht mehr allein getraut, überhaupt irgendwo lang zu gehen. Heute muss ich mich immer wieder umdrehen und gucken, ob mich jemand verfolgt.

Wenn ihr so etwas erlebt habt oder jemanden kennt, könnt ihr gerne ausprobieren was euch oder ihnen hilft. Holt euch bei sowas immer Hilfe. Das können von Geschwistern oder auch der Familie bis zu AGs oder andere Menschen sein.

Ihr braucht jetzt aber keine Angst zu haben, dass euch das passiert. Ich bin für alle dankbar, die mich unterstützten.

Emma, JG 7